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Nationale Demenzstrategie

Demenz betrifft nicht nur die Erkrankten selber, sondern ihr ganzes Umfeld. Mit der «Nationalen Demenzstrategie 2014–2017», die nun um zwei Jahre verlängert wurde, wollen Bund und Kantone die Situation für Betroffene und Angehörige verbessern. Auch professionelle Partner wie VIVA erhalten wichtige Hilfsmittel zur Hand.

In der Schweiz leben gemäss Schätzungen zwischen 110'000 und 140'000 Menschen mit Demenz; die meisten davon im Pensionsalter. Unter den 80- bis 84-Jährigen ist sogar jede achte Person direkt von Demenz betroffen. Die Erkrankung wirkt sich dabei auf ihr gesamtes Umfeld aus. Ob Partnerinnen und Partner, Kinder, Enkel, Freunde oder Pflegepersonal: Leidet eine Person an Gedächtnisschwund, Sprachstörungen, Bewegungseinschränkungen oder fehlender Handlungsfähigkeit, verändert sich zweifellos auch das Leben der Menschen, die der erkrankten Person nahestehen. Die demografische Entwicklung in der Schweiz führt dazu, dass die Zahl der direkt und indirekt Betroffenen ansteigt und sich in den nächsten zehn Jahren fast verdoppeln dürfte.

Pflegende und Angehörige im Fokus

Bei Bund und Kantonen ist das Bewusstsein für die aktuelle Situation vorhanden. Bereits vor knapp fünf Jahren wurde die «Nationale Demenzstrategie 2014–2017» verabschiedet. Sie soll unter anderem die Sensibilität für das Thema Demenz erhöhen, Vorurteile abbauen, Angebote für Betroffene schaffen, die Qualität in der Pflege erhöhen und den Austausch zwischen Forschung und Praxis fördern. Eine Zwischenbilanz zeigt, dass auch über das Ende des veranschlagten Zeitraums hinaus Handlungsbedarf besteht. Darum wird die Nationale Demenzstrategie nun bis 2019 weitergeführt – mit erweitertem Fokus auf Pflegende und Angehörige.

Fachliche und ethische Fragen

Gerade dem Pflegepersonal stellen sich komplexe Fragen im Umgang mit dementen Patienten – sowohl aus fachlicher, wie auch aus ethischer Perspektive. Der VIVA Betreuungsdienst stimmt solche umfangreichen Betreuungssituationen, die vertiefte Fachkenntnisse erfordern, bereits jetzt mit allen Beteiligten – Angehörigen, Ärzten und Pflegenden – ab. Mit der Demenzstrategie sollen bis Ende 2019 auch auf Bundesebene verbindliche ethische Richtlinien für den Umgang mit dementen Patienten vorliegen. Dem Pflegepersonal stünde damit ein weiteres wichtiges Hilfsmittel zur Seite. Vorgesehen sind auch Aus- und Weiterbildungen für Fachkräfte und Freiwillige. Entlastung im Alltag Für Angehörige sieht die Demenzstrategie einen Ausbau von regionalen Entlastungsangeboten vor. Denn gerade wenn Angehörige in die Pflege der Erkrankten eingebunden sind, leiden sie ohne entsprechende Angebote häufig an Erschöpfungszuständen oder Depressionen. Das gilt für betagte Menschen, die ihre Partner pflegen, genauso wie für Kinder, die sich um ihre Eltern kümmern. Bei jüngeren, berufstätigen Angehörigen, kommt die Doppelbelastung durch Pflege und Erwerbsarbeit hinzu. In dieser Situation gut zu wissen: Auch Angehörige können sich bei VIVA Unterstützung holen – zum Beispiel für Alltag und Haushalt.